100 Jahre Schützenverein - Bezirksschützenfest in Westuffeln | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Am 18. Juni 1925 wurde der KK Schützenverein Westuffeln gegründet - also exakt vor 100 Jahren. Dieses Jubiläum feiert der Verein am Samstag, 21. Juni 2025 in der Turnhalle in Westuffeln im Rahmen des Bezirksschützenfestes des Schützenbezirks Hofgeismar.

100 Jahre Schützenverein - Bezirksschützenfest in Westuffeln

Den Anstoß für die Gründung eines Schützenvereins in Westuffeln gab eine Unterredung zwischen Georg Engelbrecht ("Fijen Schorse") aus Westuffeln, der dann auch zu den Gründungsmitgliedern zählte, und seinem Freund Herrn Kollmann aus Obermeiser. Der Schützenverein im Nachbarort hatte damals bereits eine über 200-jährige Geschichte. Das Kleinkaliberschießen sollte das Hauptbetätigungsfeld des neuen Vereins sein, daher die zwei "K" im Vereinsnamen. Im Saal der Gaststätte "Erpe" wurde der Schießbetrieb aufgenommen, die Gaststätte war lange Zeit auch Vereinslokal des neuen Vereins. Geschossen wurde zunächst mit einem Zimmerstutzen, das war ein KK-Gewehr, mit dem man auf 10 Meter Entfernung schießen konnte. Das erste Mitgliederverzeichnis weist 29 Mitglieder aus, Frauen waren keine dabei. Der erste Vorsitzende war Heinrich Pfläging. Ihm folgten bis zum 2. Weltkrieg Philipp Hobein und Heinrich Germeroth.

Die heute noch verwendete Vereinsfahne stammt aus dem Jahr 1928. Die Fahnenweihe war am 13. Mai 1928, davon zeugt eine Schleife, gestiftet von den "Frauen und Jungfrauen" aus Westuffeln. 1929 wurde der erste Schießstand am Mühlenberg gebaut, hier konnte nun ein geregelter Schießbetrieb mit Kleinkaliber-Gewehren beginnen. Zwei Schützen mussten dafür in die Deckung gehen. Das war ein zwei Meter tiefer Unterstand, der sich hinter dem Kugelfang befand und von wo aus über eine Wechselhalterung die Scheiben aufgezogen wurden. Mit einer Winkerkelle wurde dem Schützen das Trefferbild angezeigt. Die Mitgliedsbeiträge waren überschaubar: 1935 mussten Altschützen 3,60 Mark und Jungschützen 1,50 Mark jeweils jährlich entrichten.

Während des Krieges und in der Nachkriegszeit ruhte das Vereinsleben. Nach dem Krieg waren Schützenvereine zunächst verboten. Erst am 20. Juli 1957 wurde der Schützenverein Westuffeln wiedergegründet. Erster Vorsitzender wurde Georg Engelbrecht, der bereits 1925 die Initiative zur Vereinsgründung ergriffen hatte. Bei der Wiedergründung waren 57 Schützen und 7 Jungschützen dabei, aber nach wie vor gab es keine weiblichen Mitglieder. Geschossen wurde zunächst mit dem Luftgewehr wieder im Saal der Erpe. Der KK-Schießstand am Mühlenberg wurde hergerichtet und auch dort konnte bald wieder geschossen werden. Als der Mühlenberg zum Baugebiet wurde, musste der Schießstand 1965 umziehen. Er wurde abgebaut, die Balken numeriert und mit Pferdefuhrwerk zum neuen Standort an der Struth transportiert. Unter Leitung von Heinrich Germeroth wurde der Schießstand dort wieder aufgebaut und bis vor einigen Jahren noch für die Kleinkaliber-Wettkämpfe und das Vereins-Königsschießen genutzt. Mit dem Kleinkaliber-Gewehr wird dort heute nicht mehr geschossen, aber mit Pfeil und Bogen wird in der Struth noch immer gezielt und - meistens - getroffen.

Für das Luftgewehrschießen wurde 1973 ein Schießstand an die Turnhalle unweit des Friedenshügels angebaut, zunächst mit sechs Schießbahnen unter der Erde. 1980/81 wurde das Schützenhaus aufgestockt und weitere Schießbahnen sowie eine Vereinsgaststätte gebaut. Die Schießstände wurden mit elektrischen Seilzuganlagen ausgestattet, diese lösten das Kurbeln von Hand ab. Im Oktober 2014 wurde eine neue moderne Schießsportanlage errichtet, die an das Schützenhaus am Friedenshügel angebaut wurde und die größtenteils unter der Erde liegt. Dort werden die verschiedenen Disziplinen mit Luftgewehr, Kleinkalibergewehr, Sportpistole und anderen Waffenarten trainiert und Wettkämpfe bestritten. Auch überörtliche Meisterschaften werden hier ausgetragen. Die Treffer werden auf einem Monitor an jedem Schießstand angezeigt und elektronisch ausgewertet.

Zum 60. Vereinsjubiläum 1986 wurde erstmals ein Königshaus ausgeschossen. Der erste Schützenkönig war Hartmut Pächer, erster Jugendschützenkönig wurde Bernd Erkelenz. Nach Georg Engelbrecht übernahmen folgende Schützen das Amt des bzw. der 1. Vorsitzenden: Wilhelm Jäger, Adolf Rüddenklau, Wilhelm Harder, Albert Neumann, Gerhard Erkelenz, Horst Starreck, Heinz Gieck, Otto Butterweck, Lothar Neumann und Stephanie Butterweck, die dem Verein seit 2007 vorsteht. Dreimal war der Schützenverein Westuffeln Ausrichter eines Kreisschützenfestes: 1968, 1978 und 2000 - letzteres verbunden mit der Feier zum 75-jährigen Jubiläum. Höhepunkt dieser Feier war eine Disco des Radiosenders FFH im Festzelt auf dem Brookkamp, die 2.000 Feiernde besuchten. Neben den Königsschießen haben sich die Schießsportwoche im Januar und das Mau-Mau-Turnier am Gründonnerstag als regelmäßige Vereinsveranstaltungen etabliert.

Nun ist es wieder Zeit zum Feiern: Das 100-jährige Jubiläum soll am 21. Juni 2025 gebührend begangen werden. Zunächst lädt der Schützenbezirk Hofgeismar die Delegierten der angeschlossenen Schützenvereine in die Turnhalle des TV Westuffeln ein. Die Tagung beginnt um 15:00 Uhr. Um 17:00 Uhr schließt sich eine Kranzniederlegung auf dem Friedhof Westuffeln zum Gedenken an verstorbene Vereinsmitglieder an. Ab 18:00 Uhr folgt der Festkommers dann wieder in der Turnhalle, der von einigen Liedbeiträgen des Gemischten Chores Westuffeln begleitet wird. Live-Musik wird ab 20:00 Uhr die Gäste in Feierlaune bringen, bevor dann ab etwa 22:00 Uhr die große Jubiläumsparty mit DJ Luca Augstein beginnt.

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