Text & Foto Paul Bode
Der große Vorteil dieser Anlage: Sie wird mit Gas betrieben. So lassen sich verschiedenste Szenarien mit weniger Gefahr und flexibel simulieren – vom kleinen Entstehungsbrand bis zum komplexen Wohnungsbrand. Außerdem können Feuerwehrleute mit unterschiedlichem Erfahrungsstand gemeinsam üben, was die Ausbildung besonders praxisnah und effektiv macht.
Zu Beginn erhielten die Teilnehmenden eine umfassende Sicherheitseinweisung. Dabei ging es um das richtige Verhalten in der Anlage und um die Abläufe während der Übungen. Danach folgte die sogenannte Wärmegewöhnung: In der Übungskammer steigen die Temperaturen auf bis zu 600 Grad Celsius – ein Härtetest, der dank moderner Schutzkleidung dennoch sicher durchführbar ist.
Im Anschluss startete das erste Ausbildungsszenario. Hier galt es, einen Küchenbrand zu bekämpfen. Dabei stand vor allem das richtige Verhalten bei einem Fettbrand im Mittelpunkt – eine gefährliche Situation, bei der Wasser lebensgefährlich wäre. Ebenso wurde das sichere Öffnen von Wohnungstüren und das Absuchen von Räumen unter eingeschränkter Sicht trainiert – teilweise betrug die Sichtweite nur wenige Zentimeter.
Nachdem alle Trupps dieses Szenario erfolgreich gemeistert hatten, folgte das zweite Szenario: ein Wohnzimmerbrand mit mehreren vermissten Personen. Auch hier war Teamarbeit gefragt. Die Feuerwehrleute mussten nahezu blind vorgehen, Verletzte finden und Brände löschen. Eine Besonderheit dieser Übung war der Einsatz der sogenannten hydraulischen Ventilation – einer Technik, bei der durch gezielten Wasserstrahl Rauch aus dem Raum gedrückt wird. Zusätzlich mussten die Teilnehmenden mehrere Brandherde gleichzeitig bekämpfen – eine echte Herausforderung, die alle souverän meisterten.
Am Ende des Ausbildungstages stand fest: Solche realitätsnahen Trainings sind unverzichtbar. Sie verbessern nicht nur die körperliche und mentale Belastbarkeit der Einsatzkräfte, sondern auch das Zusammenspiel im Team – und genau das kann im Ernstfall Leben retten.